Dienstag, 31. August 2010

Sag zum Abschied leise Servus

Ekelhaft, was für ein Tamtam um Roland Kochs Ausstieg aus der Politik und seinen Einstieg ins private Business gemacht wird. Ein Hetzer aus der rechten Ecke geht und wird durch eine andere, ebenso unseriöse Figur ersetzt. Was für eine Lücke tut sich da auf in der politischen Landschaft, was für eine Tragik! Haltet ihn, unseren Roland, was soll nur werden? Bei seinem Abschied treffen sich wieder die üblichen Verdächtigen und feiern ihn und sich und lassen es sich, auf wessen Kosten auch immer, gut gehen. Dazu noch eine Militärkapelle, denn man ist wichtig und muß das zeigen. Hat er sich mit seinen herausragenden Verdiensten um das Land auch das Anrecht auf ein Staatsbegräbnis erworben, wenn er dereinst, nach einem langen, erfüllten Leben, den Löffel abgibt? So mit Salutschüssen, Zapfenstreichgetröte und, als Krönung, den Frecce Tricolori? Es ist doch immer wieder schön mit anzusehen, wie sich die selbsternannen Eliten, völlig unbeeindruckt von ihrer miserablen Performance, für sich selbst begeistern können. Wen juckt das Volk? Man ist gut versorgt und gedenkt, es auch zu bleiben, dafür hält man zusammen wie Pech und Schwefel. Auch Roland Koch wird sicher nicht am Hungertuch nagen, wenn er sich jetzt zurückzieht. Können solche Leute sich nicht einfach völlig unsichtbar machen und den Rest ihres Lebens den Mund halten? Das wäre eine Leistung, dafür hätten sie den Applaus verdient, den sie bis dahin zu Unrecht bekommen haben.

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